Nein, dieses Video beweist keine Gefahr von Spike-Proteinen nach Impfungen und deren Übertragung auf Ungeimpfte
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- Veröffentlicht am 9. September 2021 um 14:14
- 11 Minuten Lesezeit
- Von: Saladin SALEM, AFP Deutschland
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Zehntausende Nutzerinnen und Nutzer haben das Video mit den Impfstoff-Behauptungen auf Facebook geteilt (hier, hier, hier). Über dem Video liegt das Logo des TV-Senders AUF1, hinter dem der Rechtsaußen-Aktivist Stefan Magnet steht.
Die Falschbehauptungen: Unter Berufung auf den kanadischen Professor Byram Bridle wird in dem Video behauptet, der Corona-Impfstoff sei giftig. "Wir haben einen großen Fehler begangen", soll dieser in einem Interview betont haben. Auch Robert Malone, welcher als Erfinder der mRNA-Impfung vorgestellt wird, soll bestätigt haben, dass die bei einer Impfung in den Zellen produzierten Spike-Proteine sich im Körper verteilen und Schäden anrichteten. Das sogenannte "Impfstoff-Shedding", also die Übertragung der Spike-Proteine auf Ungeimpfte, soll laut einer Studie angeblich besonders für Kinder problematisch sein. Die US-Behörde VAERS soll zudem den Zusammenhang zwischen der Impfung einer Mutter und der Vergiftung ihres Babys über die Muttermilch festgestellt haben.
Falsche Informationen über Corona-Impfstoffe tauchen seit Beginn der weltweiten Impfkampagnen immer wieder auf. So hieß es in der Vergangenheit, diese machten Frauen unfruchtbar, sie sorgten für unkontrollierbares Zellsterben oder sie seien sogar radioaktiv. Auch die angeblich gefährlichen Spike-Proteine in den Impfungen gehören in diese Reihe an Falschinformationen.
Können sich Spike Proteine im Körper verbreiten?
Die Behauptungen des kanadischen Professors Byram Bridle zur möglichen Gefahr sich ausbreitender Spike-Proteine widerlegte AFP bereits in einem vergangenen Faktencheck. Die nun wieder verwendeten Aussagen von Bridle stammen ursprünglich aus einem Radio-Interview des kanadischen Senders Global News vom 28. Mai 2021. Die Behauptungen des US-Immunologen Robert Malone aus dem nun verbreiteten Video decken sich mit den dort von Bridle aufgestellten Behauptungen. Malone sieht sich selbst als Erfinder der mRNA-Impfung und fällt immer wieder mit seiner Äußerungen zum Impfstoff auf (hier). Mehr Hintergründe zu Malone hat AFP in diesem Faktencheck zusammengefasst.
Tatsächlich gehören die sogenannten Spike-Proteine zur Kernstrategie von Impfungen gegen das Coronavirus. Diese Impfungen enthalten das Protein selbst allerdings nicht. Stattdessen vermitteln die Impfstoffe genetische Baupläne für das Spike-Protein. Die mRNA-Impfstoffe von Biontech, Moderna und Curevac nutzen RNA-Schnipsel, um Muskelzellen im Körper zur Produktion der Spike-Proteine anzuregen (mehr dazu hier). Die Vektorimpfstoffe von Astrazeneca und Johnson/Johnson schleusen die genetische Information der Spikes dagegen mithilfe von ungefährlichen Adenoviren in den Körper ein (mehr dazu hier).
Zur angeblichen Verbreitung dieser Spikes im Körper erklärte Christian Münz, Professor für Virale Immunbiologie an der Universität Zürich, am 6. Mai gegenüber AFP: "Die Impfung wird intramuskulär verabreicht, dadurch kommt es hauptsächlich zur Expression von Spike in Muskelzellen."
Auch die Leiterin der Forschungsgruppe Biochemie und Bioorganische Chemie an der Universität Leipzig, Annette Beck-Sickinger, bestätigte dies gegenüber AFP bereits am 5. Mai. "Die entstandenen Spike-Proteine werden in der Muskelzelle zum Teil an der Oberfläche dem Immunsystem gezeigt oder in noch kleinere Teile geschnitten und über einen Präsentator den T-Zellen vorgeführt. Wir haben nach der Impfung somit kein freies Spike-Protein, das durch den Körper mäandert und unsere Gefäße zerstört. Die Muskelzellen sind fest im Muskel verankert."
Auch eine von Bridle angeführte Studie, die die Verteilung radioaktiv markierter Lipid-Nanopartikel-mRNA-Mischung (LNP) bei Mäusen und Ratten gemessen hatte, kann keine Verbreitung der Spike Proteine im Körper nachweisen.
Die Ergebnisse der Studie zeigten nicht die Verteilung von Spike-Proteinen, sondern der sogenannten LNP/mRNA-Mischung an. Dabei handelt es sich um eine radioaktiv markierte Mischung der auch im Impfstoff enthaltenen mRNA. Das Studienteam stellte fest, dass dieses LNP-Gemisch vor allem an der Injektionsstelle (im Muskel) und in der Leber der Mäuse zirkulierte. In deren Milz, den Nebennieren und den Eierstöcken waren die Mengen ebenfalls erkennbar, die Konzentration aber deutlich geringer.
Prof. Dr. Daniel Sauter, Forschungsleiter der Gruppe "Mechanismen der angeborenen antiviralen Immunität" an der Universität Tübingen, schrieb dazu am 11. Juni in einer E-Mail an AFP: "In dem Dokument wird an keiner Stelle die Ablagerung oder Konzentration von Spike-Protein in den Versuchstieren untersucht. Der methodische Ansatz der Studie lässt diesen Schluss nicht zu."
AFP hat dazu am 11. Juni auch mit Frank Kirchhoff telefoniert. Er ist Direktor am Institut für Molekulare Virologie an der Uniklinik in Ulm. Er erklärte: "Nur, weil ich Vesikel einer mRNA-Impfung radioaktiv markiere und danach an anderen Stellen im Körper beobachte, bedeutet das noch nicht, dass dort auch Spike-Proteine, geschweige denn frei bewegliche Spike-Proteine vorkommen. Dazu müssten die Vesikel der Impfung dort erst einmal mit den Zellen fusionieren und ob dies geschieht, zeigt die radioaktive Markierung allein nicht."
Bridle spricht dennoch von einer Anreicherung der vermeintlichen Spike-Proteine in den Organen. Was er dabei auslässt: Das untersuchte LNP-Gemisch sammelt sich nur eine gewisse Zeit an und wird danach vom Körper ausgeschieden, wie eine Zusammenfassung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) erläutert. So war die höchste Konzentration im Blutplasma von Mäusen und Ratten bereits in weniger als zwei Stunden nach Verabreichung erreicht. 24 Stunden nach der Injektion war nur noch ein Prozent der Konzentration im Plasma zu finden.
Wären die Spike-Proteine gefährlich oder giftig?
Der Tübinger Forscher Daniel Sauter erklärte gegenüber AFP am 17. Juni: "Der Nachweis von freiem Spike-Protein außerhalb der Injektionsstelle wäre nicht zwangsläufig mit Nebenwirkungen oder Toxizität verbunden und daher an sich nicht beunruhigend. Im Organismus zirkulieren Hunderttausende Proteine, die in verschiedenen Organen verstoffwechselt und abgebaut werden. Das Vorhandensein körperfremder Proteine im Blut ist nicht unbedingt mit toxischen Effekten verbunden."
Peter Murray, Forschungsgruppenleiter für Immunregulation am Max-Planck-Institut, erklärte Ähnliches gegenüber AFP am 2. Juni in einer E-Mail. Er ergänzte, dass körperfremde Stoffe immer aus dem Körper entfernt würden. Ausnahme seien etwa von klein auf tolerierte Nahrung, Darmbakterien, Kleidung am Körper. Das Spike-Protein gehöre aber nicht zu diesen Ausnahmen. "Das bedeutet, dass es, egal was passiert, eingefangen und entfernt wird", erklärte Murray.
Auch Virologe Kirchhoff bestätigte: "Ich bezweifle, dass die Mengen an freiem Spike-Protein, die möglicherweise nach einer Impfung entstehen könnten, ausreichen, um schädliche Nebenwirkungen hervorzurufen."
Zudem erklärte Kirchhoff, die angeblichen durch Spikes verursachten Schäden hätten bereits bei Geimpften auf der ganzen Welt sichtbar werden müssen. Die Anlagerung und die dadurch ausgelösten unerwünschten Effekte müssten bereits kurz nach der Impfung beginnen, wenn die Konzentration an mRNA und die dadurch ausgelöste Spike-Produktion hoch ist, erklärte Kirchhoff. Die meisten Impfkampagnen begannen im Dezember 2020. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse (hier, hier) belegten eine hohe Wirksamkeit und Sicherheit.
Mit Stand vom 6. September 2021 waren in Deutschland mehr als 51 Millionen Menschen vollständig geimpft. Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verzeichnete in Deutschland bis zum 31. Juli 2021 131.671 gemeldete Verdachtsfälle von Nebenwirkungen im zeitlichen Zusammenhang mit allen vier Impfstoffen. Ein ursächlicher Zusammenhang ist dabei noch nicht gegeben. Häufigste gemeldete Nebenwirkungen sind "Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort". Mit anderen Worten: Reaktionen auf die Injektion in den Oberarm. Erkrankungen des Nervensystems wurden weniger als halb so oft gemeldet und bilden die zweitgrößte Meldegruppe. Gefäßerkrankungen und Erkrankungen der Geschlechtsorgane sind in der Übersicht des PEI verschwindend gering.
Was hat es mit dem "Impfstoff-Shedding" auf sich?
Das Video des Senders AUF1 verweist zudem auf einen angeblich vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) veröffentlichten Bericht, der die Gefahr durch sogenanntes "Impfstoff-Shedding" belegen soll. Gemeint ist damit die Übertragung der Spike-Proteine von Geimpften auf Ungeimpfte. Als einziger Autor der Veröffentlichung wird ein angeblicher Mitarbeiter des KIT, Hervé Seligmann, gelistet.
Die Behauptungen aus Seligmanns Bericht stießen bereits im Juli auf Kritik (hier, hier). In seinem Bericht heißt es, die steigende Impfrate stünde im Zusammenhang mit einer angeblich steigenden Todesrate von Kindern und Jugendlichen bis 14 Jahren in 22 europäischen Staaten. Eine Erklärung dafür sieht Seligmann im "Impfstoff-Shedding". Weiter: "Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Impfung und das Impfstoff-Shedding die nicht Covid-19-bezogene Todesrate erhöhen."
Seligmann gab im Juli noch an, am Karlsruher Institut für Technologie zu arbeiten. Das KIT teilte auf AFP-Anfrage am 8. September jedoch mit:
"Gern möchten wir Sie darüber informieren, dass es sich bei der genannten Studie eindeutig nicht um eine Studie des KIT handelt. Herr Seligmann ist kein Mitarbeiter des KIT und er hat die Affiliation KIT widerrechtlich verwendet. Im Rahmen eines Gastwissenschaftlerprogramms hatte das KIT Herrn Seligmann zu einem Gastaufenthalt zu einem späteren Zeitpunkt eingeladen. Dieser Gastaufenthalt hat bislang nicht stattgefunden."
Mittlerweile findet sich die Nennung des Instituts nicht mehr in dem verfügbaren Dokument auf ResearchGate. Ein Bericht zu Seligmanns Arbeit vom 1. Juli, sowie eine Sicherungskopie der Plattform "Correctiv" zeugen allerdings noch von der Nennung des Instituts im Text. Eine Sprecherin des KIT gab zudem an, keine Kenntnis von Forschung zu Impfstoffen am Institut zu haben. AFP konnte Seligmann selbst bis zur Veröffentlichung dieses Faktenchecks nicht für einen Kommentar erreichen.
Die im Bericht von Seligmann untersuchten Daten stammen aus der Datenbank Euromomo, welche die Sterblichkeit und Übersterblichkeit in Europa dokumentiert. Im Zeitraum von Januar bis Mai 2021, den Seligmann untersuchte, lässt sich laut dieser Datenbank bei den 0-14-jährigen allerdings kein auffälliger Anstieg der Sterblichkeit feststellen. Die Zahlen der insgesamt verstorbenen Kinder in den untersuchten Staaten befinden sich alle innerhalb eines gekennzeichneten Normalbereichs (siehe folgender Screenshot). Die Todesursache wird dort nicht verzeichnet.
Zudem bietet Seligmann keinen Beleg für den angeblichen Zusammenhang zwischen der Impfkampagne und der Sterblichkeit. Das benannte "Impfstoff-Shedding" liefert jedenfalls keine Grundlage für die Behauptungen. AFP entkräftete solche Behauptungen bereits im April.
In diesem Zusammenhang erklärte die Mikrobiologin Dasantila Golemi-Kotra von der Universität York im kanadischen Toronto in einer Mail: "Kein Spike-Protein wird losgelöst, wenn wir geimpft werden." Selbst wenn sich diese Spikes lösen würden, könnten die Proteine niemanden infizieren.
"Proteine sind klebrige Moleküle und hoch instabil. Wenn diese verdaut werden, werden sie vom niedrigen pH-Gehalt im Magen und den dortigen Enzymen zerstört. Wenn sie an unserer Haut kleben oder in den Mund, Augen oder die Nase gelangen, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie von den Enzymen abgebaut werden, die unsere Zellen in diesen Regionen absondern."
Auch Barry Pakes, Assistenz-Professor an der Dalla Lana School of Public Health an der Universität Toronto, bestätigte das in einer E-Mail an AFP: "Es gibt absolut keine Beweise für die Abtragung von Spike-Proteinen bei Geimpften. Das ist auch theoretisch gar nicht möglich."
Die US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erklären zum angeblichen Shedding auf ihrer Webseite: "Shedding kann nur Auftreten, wenn im Impfstoff eine abgeschwächte Version des Virus enthalten ist. Keine der in den USA zugelassenen Impfstoffe enthalten lebendige Viren. Die aktuell zugelassenen Covid-19-Impfstoffe sind mRNA- und Vektorimpfstoffe." Auch in Deutschland sind nur solche Impfstoffe zugelassen, wie das Paul-Ehrlich-Institut angibt.
Bestätigte das Meldesystem VAERS die Vergiftung eines Babys?
Die Behauptung, ein fünf Monate altes Baby sei durch die Muttermilch der geimpften Mutter vergiftet worden und gestorben, überprüfte AFP bereits in diesem Faktencheck. Das US-Meldesystem VAERS, welches Verdachtsfälle von Nebenwirkungen bei Impfstoffen sammelt, soll das angeblich bestätigt haben.
AFP hat den Fall des Babys tatsächlich in der Datenbank ausfindig gemacht. Die im Video aufgestellten Behauptungen lassen aber wichtige Informationen auf der Seite unkommentiert. Die Aussagekraft der Daten ist begrenzt.
So steht bereits vor der angesteuerten Suchmaske in der Datenbank auf der VAERS-Seite: "Die Datenbank [...] VAERS enthält Informationen über nicht verifizierte Berichte über unerwünschte Ereignisse [...] nach Impfungen mit in den USA zugelassenen Impfstoffen. Berichte werden von jedermann akzeptiert und können elektronisch [...] eingereicht werden."
Auf der gleichen Seite muss vor Zugriff auf die Datenbank ein Disclaimer akzeptiert werden, der auch noch einmal auf Folgendes hinweist: "[...] die Berichte von VAERS allein [...] können [...] nicht dazu verwendet werden, festzustellen, ob ein Impfstoff ein unerwünschtes Ereignis oder eine Krankheit verursacht oder dazu beigetragen hat."
Und weiter heißt es zur Qualität der Daten: "Die Berichte können Informationen enthalten, die unvollständig, ungenau, zufällig oder nicht überprüfbar sind."
Die in der Datenbank aufgeführten Fälle können also falsch sein. Das verdeutlicht eine Meldung, über die die Faktencheck-Organisation Politifact schon 2017 berichtet hatte. Demnach hatte ein Dr. James R. Laidler nach einer Influenza-Impfung dem VAERS berichtet, er hätte sich in die Marvel-Comicfigur "Hulk" verwandelt. Die Symptome: grüne Haut, wachsende Muskeln und Wutprobleme. Die CDC bestätigten die offensichtlich erfundene aber dennoch im VAERS aufgeführte Meldung gegenüber Politifact. Mittlerweile wurde dieser Fall in Absprache mit Laidler aus der Datenbank entfernt.
Hinweise auf die Qualität der Daten wie die der CDC sind bei solchen Datenbanken üblich. Auch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) sammelt Fälle von vermuteten Nebenwirkungen und weist in einem Disclaimer auf die Grenzen der Aussagekraft dieser Daten hin. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu ähnlichen Behauptungen wie im aktuellen Video. AFP widerlegte diese bereits hier, hier und hier.
Auch weist der in der VAERS-Datenbank gelistete Fall des verstorbenen Babys Ungereimtheiten auf. Dort heißt es, die Patientin habe die zweite Dosis des Pfizer-Corona-Impfstoffes am 17. März 2020 erhalten. Zu diesem Zeitpunkt gab es jedoch keine Pfizer-Impfungen. In der folgenden Tabelle ist das Verabreichungsdatum auf 2021 datiert. Daher könnte es sich um einen Fehler in der detaillierten Vorgangsbeschreibung handeln.
Die Ursache des genannten Todesfalls ist also unklar. Dennoch wollte AFP wissen, ob das beschriebene Szenario überhaupt möglich ist und hat deshalb zwei Expertinnen und Experten befragt.
Prof. Dr. Christian Münz ist Fakultätsmitglied am Institut für Experimentelle Immunologie an der Universität Zürich. Zum Video schrieb er am 28. April in einer E-Mail: "Es ist unwahrscheinlich, dass Teile des mRNA-Impfstoffs, der intramuskulär verabreicht wird, in die Muttermilch gelangen." Ein Wandern des RNA-Moleküls vom Muskel bis in die Muttermilch-Zellen sei für ihn "nahezu ausgeschlossen".
Dr. med. Janine Zöllkau, Ärztin in der Geburtsklinik des Universitätsklinikums Jena, schrieb in einer E-Mail vom 3. Mai an AFP: "Die Folgerung, dass Babys nach Impfung der stillenden Mutter lebensbedrohlich gefährdet sind, ist nicht tragbar."
Sie erklärte weiter: "Es ist aus meiner Sicht nicht plausibel, dass relevante Impfstoffmengen in der Muttermilch nach der Impfung vorliegen. Auch eine relevante Gefährdung des gestillten Säuglings durch potenziell oral aufgenommenen Impfstoff ist nicht plausibel."
Die US-Behörde CDC erklärt auf ihrer Webseite (Stand 11. August), Corona-Impfungen seien auch für stillende Frauen empfohlen. Zudem gebe es Berichte, die zeigten, dass geimpfte Mütter in ihrer Muttermilch Antikörper enthalten, die auch zum Schutz des Babys beitragen könnten. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Biontech-Impfung ebenfalls für stillende Frauen.
Fazit: Spike-Proteine können sich nicht, wie von Bridle und Malone behauptet, frei im Körper bewegen. Auch für die angeblichen Schäden im Körper gibt es keine Belege. In den Meldebehörden gehen zwar Berichte über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen ein, diese stehen aber nicht notwendigerweise im Zusammenhang mit der Impfung. Auch für die angebliche Übertragung von Spike-Proteinen durch “Impfstoff-Shedding” gibt es keine Belege. Rückschlüsse auf die Sterblichkeit von Kindern und Jugendlichen lassen sich so nicht ziehen. Der Fall eines angeblich durch die Muttermilch einer Geimpften vergifteten Babys kann mit Hilfe des US-Meldesystems VAERS ebenfalls nicht nachgewiesen werden.