Dieses Bild zeigt ein 3D-Kunstwerk, keine neue Korallenart

Tausende Nutzerinnen und Nutzer haben Ende Oktober auf Facebook das Bild einer vermeintlich neu entdeckten Korallenart geteilt. Die Aufnahme zeigt allerdings lediglich ein digital erstelltes Kunstwerk und keine Koralle.

Ende Oktober haben Tausende Nutzerinnen und Nutzer das Bild auf Facebook geteilt (hier). User verbreiteten das Bild ebenfalls auf Englisch und Französisch.

Die Falschbehauptung: Die Aufnahme eines schwarz-weiß gestreiften Objekts beschreiben die Postings so: "Auf den Galapagos-Inseln wurde eine neue Korallenart entdeckt. Unsere Natur ist so wunderschön."

Image
Facebook-Screenshot der Falschbehauptung: 29.10.2021

Eine Bildsuche führte AFP zur Kunstplattform "DeviantArt", wo das Bild bereits 2017 vom User "batjorge" veröffentlicht wurde. Der User beschreibt sich selbst als spanischer digitaler Künstler, der mit verschiedenen Medien arbeitet. Er erschafft nach eigenen Angaben Illustrationen, Fotografie, Typografie und 3D-Kunst.

AFP hat den Künstler, der mit echtem Namen Jorge Abalo heißt, kontaktiert. Er schrieb im Oktober in einer E-Mail, dass es sich bei dem Bild um digitale Kunst handelt und keine neue Korallenart. "Das Bild ist ein Kunstwerk und kein Foto, wie einige Nutzer der sozialen Medien behaupten", erklärte Abalo.

Auf "DeviantArt" stellte er außerdem klar, dass es sich bei dem Bild um ein "digitales 3D-Fraktalwerk handelt, das mit der Software Mandelbulb 3D erstellt wurde". In der Fraktalkunst werden geometrische Muster verwendet, die sich unendlich oft wiederholen. Fraktale Muster sind auch in der Natur zu finden, etwa in Schneeflocken und bei bestimmten Blütenblättern. Bei der fraktalen Kunst erstellt der Künstler ein Muster anhand einer mathematischen Formel, die dann das Design des Objekts bestimmt. Mandelbulb 3D ist eine Software für diese Art der Bildgebung.

Nicht von den Galapagosinseln

Die Galapagos-Inseln gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe und liegen im Pazifischen Ozean. Die Inseln sind Teil von Ecuador.

Tim Dobyns, ein Sprecher der Galapagos Conservancy, bestätigte im Oktober gegenüber AFP, dass das Bild keinen echten Organismus zeigt, der in der Nähe der Inseln entdeckt wurde. "Es handelt sich um ein digital gerendertes Bild und nicht um eine neue Korallenart", sagte Dobyns.

Fazit: Die tausendfach geteilte Aufnahme zeigt ein am Computer erstelltes Kunstwerk, das schon seit Jahren online steht. Mit einer aktuell neu entdecken Korallenart hat es nichts zu tun.

Haben Sie eine Behauptung gefunden, die AFP überprüfen soll?

Kontaktieren Sie uns